Im ersten Teil dieser Blog-Reihe (Cover für dein Buch / eBook) wurden Informationen zu technischen und ästhetischen/inhaltlichen Aspekten geteilt. In diesem und den beiden folgenden Beiträgen wird vertieft auf jeweils eine von drei Möglichkeiten eingegangen, wie ein Cover erstellt / gekauft werden kann.
Bist Du Dir nicht ganz sicher, wie das Cover auszusehen hat und Du möchtest eine Auswahl an möglichen Motiven und Designs haben? Dir ist das Cover mindestens 160 € wert? Dann ist Crowdsourcing eine sehr gute Wahl.
Quelle Grafik: www.gep.com/blog/mind/crowdsourcing-marketing
Ich habe bereits einige Male DesignCrowd verwendet, eine crowdsourcing Plattform spezialisiert auf graphische Designs. Unter anderem können Designs for Logos, Webseiten, Business Cards, Broschüren, T-Shirts, Poster – und natürlich Buchcover ausgeschrieben werden. Ohne Werbung für DesignCrowd machen zu wollen, möchte ich aufgrund eigener Erfahrung das Konzept Crowdsourcing anhand dieses Anbieters kurz erläutern:
Schritt 1: Zusammenstellung der Informationen
Wie im vorherigen Blog-Post zu diesem Thema bereits erläutert, braucht es zuallererst eine Vorstellung zu dem, was gesucht wird. Dazu zählen sowohl technische als auch inhaltliche und ästhetische Aspekte. Als Beispiel habe ich dort das „Cover Factpack“ zu meinem Roman Zeittüren geteilt.
Quelle Grafik: earlywarning.wordpress.com/2009/02/09/crowdsourcing-and-data-validation/
Schritt 2: Wahl der Projektbedingungen
Die Informationen aus Schritt 1 sollten / müssen bei einem neuen Projekt auf z.B. DesignCrowd angegeben werden. Zwar gibt es nach Start des Projekts die Möglichkeit, Fragen zu beantworten, doch je vollständiger und verständlicher die Anforderungen sind, desto mehr Designer werden sich auf das Projekt stürzen.
Natürlich geht es aber nicht nur um eine klare Beschreibung (und hoffentlich um ein attraktives Projekt), sondern für die Designer geht es um eine Möglichkeit, Einkommen zu generieren. Qualität hat bekanntlich seinen Preis, daher sollte nicht die günstigste Ausschreibung gewählt werden. Theoretisch geht es ab 59 Euro los, doch – außer man hat viel Glück – ist es recht unwahrscheinlich, dass sich erfahrene Designer für dieses Preisgeld an die Arbeit machen. Denn am Ende gewinnt bloß der/die den Zuschlag bekommenden DesignerIn den Preis – alle anderen gehen leer aus. Trotz geleisteter Arbeit. In der Vergangenheit bin ich recht gut mit den 159 bzw. 259 Euro Paketen gefahren. Um die 10 bis 15 Designer haben sich beworben und jeweils mehrere Designs beigesteuert. Um das Projekt noch interessanter zu machen, können extra Leistungen gebucht werden. Es kann sichergestellt werden, dass eine gewisse Anzahl der erfolgreichsten Designer an dem Projekt mitarbeiten, das Projekt kann bevorzugt dargestellt werden, Mitmachpreise können angeboten werden, etc.
Die Zeit für den Wettbewerb kann sehr kurz gewählt werden (1 bis 3 Tage), aber zwei Wochen sind empfehlenswert. Falls nötig, kann man verlängern.
Quelle Grafik: www.designcrowd.com
Schritt 3: Projektbegleitung
Nachdem das Projekt eingestellt ist, können Designer die Beschreibung lesen und Entwürfe einstellen. Außerdem kann der/die AutorIn auch direkt Designer anschreiben, dessen Designs für andere Projekte ihm/ihr gefallen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass diese(r) DesignerIn nach der persönlichen Anfrage auch teilnimmt. Sehr hilfreich für beide Seiten ist außerdem die Kommentarfunktion. Für den Designer ist es wichtig zu verstehen, ob das abgegebene Design bzw. der Stil grundsätzlich passt – oder nicht. Falls nicht, sollte der Autor dies so früh wie möglich kommunizieren, damit der Designer nicht weitere Arbeit investiert. Und der Autor wird positiv wahrgenommen, wenn er nicht mehrfache Iterationen bei einem oder sogar mehreren DesignerInnen anfragt, um dann nachher doch ein anderes Design zu wählen. Auch hier gilt es, einen fairen Umgang zu pflegen. Das hilft auch beim nächsten Projekt – DesignerInnen nehmen auch bei einem neuen Projekt des gleichen Autors Teil, wenn sie respektvoll behandelt worden sind.
Schritt 4: Designauswahl
Nachdem relativ klar ist, welche(r) DesignerIn der Richtige ist, sollte den anderen kurz Bescheid gegeben werden, a la „Momentan glaube ich ein Design gefunden zu haben, was ich bevorzuge, daher bitte momentan keine weitere Arbeit investieren.“ Dann kann mit dem bevorzugten Kreativen weitergearbeitet werden, ohne dass andere ihre wertvolle Zeit investieren. Falls notwendig, kann die Laufzeit des Projektes noch verlängert werden. Einige Änderungen nimmt der/die DesignerIn aber in der Regel auch noch nach der Verkündung vor. Ein letzter Schliff erfolgt, dann wird das Design zum Download zur Verfügung gestellt. Hier unbedingt darauf achten, dass gleich mehrere Formate angefragt werden:
- Gesamte Buchcover mit Titel und Text
- Gesamte Buchcover ohne Titel und Text (vielleicht soll später der Name geändert werden, eine anderssprachige Version herausgebracht werden, …)
- Front des Buchcovers für eBooks mit Titel und Text
- Front des Buchcovers für eBooks ohne Titel und Text (siehe 2.)
Dabei sowohl als Originaldatei (oft Photoshop) und jpeg. Letzteres zur direkten Verwendung, die Originaldatei dagegen, um auch später noch Änderungen vornehmen zu können.
Und nun zum Abschluss noch beispielhaft drei Cover, welche ich über DesignCrowd ausgeschrieben und erworben habe:
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