Auch wenn die meisten AutorInnen zu einem gewissen Anteil auch "für sich selbst" schreiben - also aus Spaß an der Freude, zum Zeitvertreib, zum Verarbeiten von Gedanken, etc. - steht am Ende natürlich immer der / die LeserIn im Fokus.
Aber gefällt dem / der LeserIn, was dort geschrieben wurde?
Kann der Text noch verbessert werden?
Gibt es vielleicht sogar Fehler oder mangelnde Beschreibung?
Hier kommt das Feedback ins Spiel. Und dies nicht nur von "Friends & Family".
Quelle: https://www.pinterest.de/pin/659073726708993832/
Natürlich kann man einen Text einfach veröffentlichen und abwarten, bis die Bewertungen eintrudeln. Doch hier gibt es zwei Herausforderungen zu beachten:
- Oft findet bloß eine Bewertung (1 bis 5 Sterne) statt, ohne eine tatsächliche Rezension, die es erlauben würde, ggf. am Text zu arbeiten.
- Der Text ist nun bereits veröffentlicht und u.U. schon weit verbreitet.
TestleserInnen sind daher eine willkommene "Ressource". Und neben hilfreichem Feedback kann über diese bereits ein gewisses Mindestmaß an Bewertungen und Rezensionen generiert werden, welche wiederum neue LeserInnen zum Kauf/Lesen motivieren könnten.
Ein Portal, welches genau dies unterstützt - nämlich LeserInnen und AutorInnen zusammenzubringen - ist Lovelybooks.
Quelle: www.lovelybooks.de
Auch wenn Lovelybooks hauptsächlich zum Ziel hat, LeserInnen eine Austauschmöglichkeit zu ermöglichen, ist die Plattform zu einer großen Hilfestellung für AutorInnen geworden. Die Idee ist einfach:
Die AutorInnen stellen einige Exemplare ihres Werks (in der Regel) kostenfrei zur Verfügung. Die LeserInnen liefern Feedback und Bewertungen auf den gängigen Portalen (Amazon, Thalia, Apple, Google, ...).
Doch wie soll der "Anbieter", also der-/diejenige mit dem Text, vorgehen?
Der erste Schritt ist wenig überraschend: Es muss ein Autorenprofil bei Lovelybooks angelegt werden. Anschließend sollten die Bücher zugeordnet werden.
Sollte jedoch ein bestimmtes Buch noch nicht bei Lovelybooks gelistet sein, kann über die Suche im rechten Kasten (siehe Screenshot) eingestellt werden, dass z.B. bei Amazon geschaut wird. Durch die Aufnahme in die eigene Bibliothek erfolgt dann die Listung auch bei Lovelybooks.
Quelle: Screenshot von https://www.lovelybooks.de/suche/-/buecher/
Dem / Der SchriftstellerIn stehen nun zwei Optionen zur Verfügung: die Buchverlosung und die Leserunde. In aller Kürze ist der wesentliche Unterschied, dass bei einer Buchverlosung freie Leseexemplare zur Verfügung gestellt werden (ohne "verpflichtendes" Feedback durch die LeserInnen, wobei meistens zumindest eine Rezension verfasst wird), während bei einer Leserunde tatsächlich eine Diskussion zum Inhalt geführt wird und Rezensionen erwartet werden (auch hier werden oft freie Leseexemplare bereitgestellt). Rezensionen erfolgen dabei nicht nur auf Lovelybooks, sondern auch auf anderen Portalen wie z.B. Amazon oder Thalia.
Geht es dem/der AutorIn dementsprechend um Feedback, ist eine Leserunde die sinnvollere Variante. Die kostenlose Standardmitgliedschaft bei Lovelybook erlaubt alle vier Wochen eine neue Leserunde oder Buchverlosung.
Beide Varianten - sowohl die Leserunde als auch die Buchverlosung - lassen sich über die betreffende Buchseite starten.
Quelle: Screenshot von www.lovelybooks.de
Zum Ende der Seite hin stößt man auf den Abschnitt "Gespräche aus der Community zum Buch". Rechts davon findet sich ein Stift, auf den geklickt werden muss.
Nun kann die Leserunde inhaltlich vorbereitet werden. Dabei kann die erwartete Diskussion strukturiert werden, z.B. nach gewissen Leseabschnitten. Um die Teilnahme zu unterstützen, macht es außerdem Sinn, eine gewisse Zahl an Büchern kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Es folgt eine Bewerbungsphase, bei der sich potenzielle LeserInnen melden. Werden Printausgaben der Bücher verlost, so ist die Bewerberanzahl in der Regel deutlich höher als bei eBooks. Die verfügbare Anzahl an Freiexemplaren ist frei bestimmbar.
Nach Abschluss der Bewerbungsphase kann ausgewählt werden, wer tatsächlich an der Leserunde teilnehmen darf. Je nach Anzahl der verlosten Exemplare und Bewerber kann es Sinn machen, sich die Bewertungshistorie der Bewerber anzuschauen. Wurde tatsächlich mitdiskutiert und rezensiert? Waren die Bewertungen konstruktiv? Passt das Genre des eigenen Werks zu den typischerweise gelesenen Texten? Bei dieser Recherche sollte man allerdings nicht dazu verleitet werden, nur solche LeserInnen einzubinden, die in der Regel eher hoch bewerten. Es geht um konstruktives Feedback, nicht um artifiziell hohe Bewertungen. Denn dies kann zur Folge haben, dass spätere LeserInnen, die aufgrund der Bewertungen zum Kauf verlockt wurden, umso negativer Rückmeldung geben.
Quelle: Screenshot von www.lovelybooks.de
Schließlich werden die Bücher verschickt (Aufgabe der / des AutorIn) und die Leserunde nimmt ihren Anfang.
Während die eine Person bereits nach zwei Tagen Vollzug anmeldet, melden sich einige LeserInnen nie wieder. Eine vorsichtige Erinnerung nach angemessener Zeit (zwei bis drei Monaten) ist erlaubt, doch sollte man hier nicht zu stark insistieren. Eine Rücklaufquote von etwa 60 bis 70 % scheint normal zu sein.
Wichtig ist eine Routine bei der Interaktion mit der Leserunde: Das Antworten auf Fragen und eine Rückmeldung zu Kommentaren - natürlich immer höflich und konstruktiv. Denn am Ende haben hoffentlich beide Seiten etwas von der Zusammenarbeit.
Als Beispiel einer rezenten Leserunde (noch in der Bewerbungsphase) hier der Link zu "Die unglaublichen Erlebnisse des Sevy Lemmots".
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